2010-05-23 12:00:39

Papst Benedikt: „Pfingstgeist vereinheitlicht nicht, sondern eint“


RealAudioMP3 Die Kirche überwindet alle zwischenmenschlichen Grenzen – politische, kulturelle und ethnische Unterschiede vereint sie in sich. Das hat Papst Benedikt an diesem Sonntag in seiner Pfingstpredigt im Petersdom betont. Die Kirche wolle inmitten von Zerrissenheit und Fremdheit zu Einheit

und Verständnis unter den Menschen und Völkern beitragen.Von Pfingsten her spreche sie alle Sprachen, so Benedikt XVI. – und die Gläubigen aus aller Welt, die sich im Dom zur Messe versammelten, gaben ihm darin scheinbar Recht.



„Wenn sich eine Person oder eine Gemeinschaft auf die eigenen Denkarten und Handlungswege beschränkt, entfernt sie sich vom Heiligen Geist. Der Weg der Christen und aller Teile der Kirche, muss sich messen lassen an dem Weg der einen und allumfassenden Kirche und sich ihr annähern.“ 

Das Streben nach Einheit bedeute allerdings keineswegs eine Vereinheitlichung der Verschiedenheiten in der Kirche.



„Im Gegenteil, an Pfingsten sprechen die Apostel verschiedene Sprachen, damit jeder ihre Botschaft in seiner eigenen Sprache versteht. Die Einheit des Geistes zeigt sich darin, dass er von Vielen verstanden wird. Die Kirche ist von ihrer Grundbeschaffenheit her einheitlich und vielfältig, darauf ausgerichtet, aus vielen Nationen, allen Völkern und allen unterschiedlichen sozialen Kontexten heraus zu leben.“

 

Die Flamme, die zwar brennt, aber sich nicht verzehrt, symbolisiere den Geist von Pfingsten, erinnerte der Papst.



„Aber wie verschieden ist diese Flamme doch vom Feuer der Kriege und Bomben! Wie sehr unterscheidet sich das Feuer Christi, weiter getragen durch die Kirche, von dem der Diktatoren aller Epochen, auch im vergangenen Jahrhundert, das verbrannte Erde zurückgelassen hat.“

 

Wie die Apostel seien alle Christen dazu aufgerufen, sich von diesem Feuer entzünden zu lassen. Papst Benedikt ermutigte die anwesenden Gläubigen dazu, die Logik des Besitzes hinter sich zu lassen und, von Christus entflammt, ihm nachzufolgen:



„Wir müssen wieder erkennen: Sich an den Gott der Liebe und des Lebens zu verlieren, bedeutet in Wirklichkeit, etwas hinzu zu gewinnen und sich selbst bereichert wiederzuerlangen. Wir brauchen das Feuer des Heiligen Geistes, denn die Liebe allein erlöst.“

 

(rv 23.05.2010 vp)








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