D: Finanzielle Entschädigung als symbolische Wiedergutmachung
Der „Zeit“-Journalist Patrik Schwarz rät der katholischen Kirche zu finanzieller Entschädigung
von Opfern sexualisierter Gewalt als symbolische Wiedergutmachung. „Für die Kirche
wäre es eine Frage der Ehre, es nicht auf Prozesse ankommen zu lassen, wie in den
USA geschehen, sondern in Vorleistung zu treten“, sagte der stellvertretende Politik-Chef
der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ am Mittwochabend in Hamburg. „Das wäre ein
Akt der Großzügigkeit, den viele Opfer honorieren würden.“ Nach seinen Recherchen
gehe es den meisten Opfern nicht darum, „die Kirche zu melken oder abzuzocken“, sondern
zunächst um eine moralische Anerkennung der Taten. An zweiter Stelle stehe die finanzielle
Unterstützung für therapeutische Hilfen, die die
Menschen häufig erst „sprechfähig“
gemacht hätten. Erst an dritter Stelle rangiere für die meisten eine Entschädigung.
„Es geht darum, anzuerkennen, dass sich der Schaden nicht nur auf einer diffusen moralischen
Ebene bewegt“, sagte Schwarz. Er äußerte sich bei dem Podiumsgespräch „Die katholische
Kirche und der Missbrauch“ in der Katholischen Akademie.