Belgien: Bischöfe bitten für Missbrauchsfälle um Verzeihung
Die Bischöfe haben Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester um Verzeihung gebeten.
Dies gelte ebenso für die Übergriffe selbst, wie für das Schweigen von kirchlichen
Verantwortlichen im Umgang damit, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Hirtenbrief
an die Katholiken des Landes. Vorrang müsse vor allem der Schutz von Kindern haben,
daran gebe es nichts zu deuten. Das „unangemessene Verhalten“ mancher Kirchenverantwortlicher
habe der Glaubwürdigkeit der Institution Kirche schwer geschadet, so die Bischöfe
weiter. Täter hätten eine neue Chance erhalten, während die Opfer mit ihren Wunden
vielfach allein geblieben seien. Der jüngste Rücktritt des Bischofs von Brügge, Roger
Vangheluwe, wegen Missbrauchs, hatte die belgische Kirche in eine tiefe Krise gestürzt.
Weitere knapp 300 Anzeigen gegen Priester und Kirchenbedienstete über zumeist verjährte
Fälle gingen seitdem ein. Der neue Brüsseler Erzbischof und Primas Belgiens, Andre-Joseph
Leonard, versprach eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Missbrauch im kirchlichen
Bereich. – Papst Benedikt XVI. hatte die Bischöfe und die Kirche Belgiens zuletzt
zu Mut und Geschlossenheit aufgerufen.