Die internationale katholische Friedensbewegung „pax christi“ fordert eine Untersuchung
von möglichen Kriegsverbrechen in Sri Lanka. Ein Jahr nach dem offiziellen Ende des
Bürgerkriegs könne „von innerem Frieden und einer Aussöhnung zwischen der singhalesischen
Mehrheit und der tamilischen Minderheit leider nicht die Rede sein“, heißt es in einem
pax-christi-Statement. Die Tamilen würden immer noch „als Bürger zweiter Klasse behandelt
und von den allseits präsenten Sicherheitskräften gedemütigt“. Immer noch seien mehr
als 80.000 Binnenflüchtlinge, die durch den Krieg aus ihren Wohngebieten vertrieben
wurden, in befestigten Lagern interniert. Eine „offene Wunde“ sei für die Tamilen,
die in den vergangenen drei Jahrzehnten fast alle Angehörige verloren haben, das ungeklärte
Schicksal Tausender von Menschen in den letzten Wochen des Krieges. Nach Schätzungen
kamen allein in dieser Zeit bis zu 40.000 Zivilisten zu Tode. „Augenzeugen berichten
von einem undifferenzierten Vorgehen der Armee gegen alle Menschen in dem umkämpften
Gebiet, bis zu regelrechten Massakern“, so pax christi. Die Regierung habe bisher
alle Forderungen nach Untersuchung der Kriegsverbrechen zurückgewiesen. Doch die katholische
Friedensbewegung ist überzeugt: Auch in Sri Lanka könne es „keine Versöhnung geben
ohne das Aussprechen der Wahrheit über das, was in den vorangegangenen Konflikten
geschehen ist“.