Der neuernannte Weihbischof von Jerusalem, William Shomali, warnt die Christen des
Heiligen Landes vor einer „Ghetto-Mentalität“. Das sagte er jetzt bei einem Vortrag
vor Ordensleuten über die Herausforderungen der Nahost-Bischofssynode im kommenden
Herbst. Die Christen im Heiligen Land und den umliegenden Ländern müssten dringend
„zu Vergebung erzogen“ werden, damit sie nicht resignieren, so Shomali. Der Weihbischof
zeigte sich besorgt über das Wachstum des politischen Islam im Nahen Osten und über
Konversionen von Christen zum Islam: „Es stimmt, dass nur wenige Christen Moslems
geworden sind, aber wir sind ja ohnehin nicht viele Christen – da zählt jeder einzelne.“
In Ägypten träten nach seinen Informationen jedes Jahr etwa 15.000 junge Christinnen
„aus Heiratsgründen“ zum Islam über; „jedes Jahr gibt es ähnliche Fälle in Palästina
und Jordanien“. Das sei jedes Mal ein „Drama für die Familien“, so Shomali. „Diese
Bekehrungs-Phänomene betreffen nicht nur junge Frauen: Auch die ausländischen Arbeiter
in den Golfstaaten fallen ihnen zum Opfer. Um Arbeit zu finden, hilft ihnen ein Übertritt
zum Islam in starker Weise.“ Im kleinen Emirat Dubai hätten sich 2008 über 2.700 Menschen
zum Islam bekehrt; sie kämen aus über siebzig verschiedenen Ländern. (rv 17.05.2010
sk)