Der Sekretär der Arbeitsgruppe Islam der Schweizer Bischofskonferenz lehnt die Burka
ab. Aus christlicher Sicht könne man zu solcher Totalverhüllung der Frau nur Nein
sagen, da die Frau durch dieses Unsichtbarmachen ihres Wesens aus dem öffentlichen
Bereich verdrängt werde. Das meinte Erwin Tanner am Sonntag gegenüber der Presseagentur
Kipa. Die Bischofskonferenz selber hat bislang noch nicht offiziell Stellung genommen
- weder zur Burka noch zum derzeit in der Öffentlichkeit diskutierten, aber umstrittenen
Burkaverbot, wie Tanner präzisiert. Innerhalb der Bischofskonferenz wird das Thema
Burka allerdings diskutiert. Erst nach interner und gründlicher Debatte werde sie
ihre Stellung festlegen, so Tanner. Gemäss der christlichen Soziallehre sollen auch
die Frauen im öffentlichen Bereich einen Beitrag leisten. Mit dem Tragen einer Burka
werde eine Frau jedoch sichtbar in den privaten Bereich verdrängt. Eine andere Frage
sei, ob ein allgemeines Burka-Verbot für die Schweiz verhältnismässig wäre. Persönlich
meint Tanner dazu, dass zum einen das Phänomen noch äusserst wenig verbreitet sei
und man zum anderen hier ein Extrem diskutiere. Gleichzeitig schweige man sich zu
einem anderen Extrem aus, nämlich zur „zunehmenden Enthüllung der Frau durch knapp
bedeckende Kleidung“. Er frage sich, wo hier das Mass sei. Die Arbeitsgruppe Islam
der Bischofskonferenz ist gerade erst von einer Reise nach Syrien und dem Libanon
zurückgekehrt. (kipa 16.05.2010 sk)