2010-05-15 12:40:21

D: Ökumene in Oberammergau


Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die Kirchen am Samstag die weltberühmten Passionsspiele in Oberammergau eröffnet. Das Spiel vom Leiden und Sterben Jesu, das nur alle zehn Jahre zu sehen ist, findet 2010 zum 41. Mal statt. Die Tradition geht auf ein Gelübde von 1633 zurück, als in Oberammergau die Pest tobte. Bei den Passionsspielen wirken mehr als 2.000 Laiendarsteller sowie Musiker und Sänger aus dem Dorf mit. Bis zum 3. Oktober stehen mehr als 100 Aufführungen an. Erstmals dauern diese jeweils bis in den Abend hinein. Angefertigt wurden über 2.000 neue Kostüme. In ihren Predigten im Passionstheater nannten die evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof die Passionsgeschichte eine Botschaft der Hoffnung und der Wahrheit. Der Weihbischof rief Kirche und Gesellschaft angesichts der Missbrauchsskandale zur Umkehr auf. Breit-Keßler kritisierte den Starkult von Fernsehformaten wie „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Germany's next Topmodel“. Demgegenüber verkörpere der leidende Christus einen „Anti-Helden“. Die Passionsgeschichte zeige, dass Gott auf der Seite jener stehe, die von anderen verachtet oder ausgegrenzt würden.

(kipa 15.05.2010 vp)







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