D: EKD-Ratsvorsitzender muss Afghanistan-Reise verschieben
Der amtierende EKD-Ratsvorsitzende, der rheinische Präses Nikolaus Schneider muss
seine geplante Reise nach Afghanistan verschieben. Die Bundeswehr habe aus Sicherheitsgründen
von dem Aufenthalt im umkämpften Land abgeraten, teilte der Pressesprecher der rheinischen
Kirche, Jens Peter Iven, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage am
Samstag beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München mit. Schneider wolle aber auf
jeden Fall noch nach Afghanistan fliegen. Jetzt werde ein neuer Termin gesucht. Bei
dem geplanten Afghanistan-Besuch sollte es sich um eine Pastoralreise handeln. Die
Delegation wollte zum einen mit Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sowie Militärseelsorgern
sprechen und zum anderen humanitäre Aufbauprojekte besuchen. Für die rund 4.500 Bundeswehrsoldaten
in Afghanistan sind jeweils fünf Seelsorger im Einsatz, davon derzeit zwei evangelische.
Im Januar hatte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die inzwischen
zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischöfin a.D. Margot Käßmann (Hannover),
zu einem Truppenbesuch am Hindukusch eingeladen. Vorausgegangen war eine heftige öffentliche
Debatte über ihre kritischen Äußerungen zum militärischen Afghanistan-Einsatz.