Beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) haben die Verantwortlichen kurzfristig weitere
Veranstaltungen zum Thema Missbrauch ins Programm gehoben. So geht es am Freitag,
14. Mai, im Jugendzentrum unter dem Motto „Dem sexuellen Missbrauch keine Chance“
um Prävention in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit. Und im Männerzentrum steht
unter dem Titel „Das Schweigen der Männer“ der Umgang mit Erfahrungen sexuellen Missbrauchs
an, wie die Veranstalter am Mittwoch erläuterten. Am Donnerstag kommt
die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Christine Bergmann, nach München und
nimmt an einer Diskussion zum Thema „Nichts gesehen, nichts gehört, nichts gesagt?“
teil. Sie diskutiert mit weiteren Fachleuten, darunter die Mitbegründerin des Opferschutzvereins
„Zartbitter“ in Köln, Ursula Enders. Bei einer weiteren Veranstaltung spricht
am Freitag der Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes. Der
Jesuit brachte mit der Veröffentlichung von Missbrauchsfällen und Misshandlungen an
seiner Einrichtung Ende Januar den bundesweiten Skandal ins Rollen. An der anschließenden
Diskussion nimmt auch der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Missbrauchsfälle,
der katholische Trierer Bischof Stephan Ackermann, teil. Mit ihm diskutiert
neben anderen Bayerns Justizministerin Beate Merk. Neben den Podiumsveranstaltungen
sollen Betroffene die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen haben. Dafür stehen laut
ÖKT im Zentrum Psychologische Beratung, Seelsorge und geistliche Begleitung ausgebildete
Berater sowie Psychotherapeuten zur Verfügung.