2010-05-13 10:06:59

Zollitsch: „C“ nicht vergessen


Zum Auftakt des Ökumenischen Kirchentages (ÖKT) hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, christliche Politiker zum Zeugnis ihres Glaubens aufgerufen. „Es gilt durch Wort und Tat zu zeigen, was es heißt, in Verantwortung vor Gott und den Menschen zu leben.“, sagte der Freiburger Erzbischof bei einem Empfang des Evangelischen Arbeitskreises in der Union (EAK) am Dienstagabend in München. Er würdigte das gute Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Es sei gut, dass Debatten über das „C“ in der Politik immer wieder neu entfacht würden: „Sie sind notwendig, weil die Botschaft des Evangeliums stets unter den Zeichen der Zeit konkretisiert werden muss, um fruchtbar in Politik und Gesellschaft wirken zu können. Gewiss geschieht diese Konkretisierung nicht ohne Kontroversen. Kontroversen gehören zum politischen Alltag.“ Zollitsch mahnte: „Allerdings dürfen ihre Ergebnisse die christlichen Grundwerte einer Partei, die in ihrem Namen das ‚C’ führt, nicht verdunkeln. Darum müssen Politiker unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam ringen.“ Christen seien weder eine Kontrastgesellschaft, eine Art christliche Sonderwelt, in der sie abgeschlossen von gesellschaftlichen Entwicklungen für sich lebten, noch dürften sie sich zu Zaungästen der Gesellschaft machen. „Vielmehr stehen wir in der Verantwortung, als Christen und Glieder der Gesellschaft in diese hineinzuwirken. Wir haben den Auftrag, den Blick über die Gegenwart hinaus zu richten und insbesondere Anwalt derjenigen zu sein, die nicht mit dem hohen Tempo der Gesellschaft Schritt halten können oder deren Anliegen nicht gehört werden. Das ist der Auftrag des Evangeliums. An ihm nehmen Christen Maß. Für die Botschaft des Evangeliums ergreifen wir die Stimme und bringen sie in den öffentlichen Dialog ein“, so der Erzbischof. „Christliche Politiker und Parteien, die in ihrem Namen das „C“ führen, werden die Kriterien in der evangelischen Sozialethik und Katholischen Soziallehre suchen, um dem Menschen zu dienen und den Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Sie werden die ethischen Schätze des christlichen Glaubens heben und sie bei der Gestaltung von Politik anwenden“, sagte Zollitsch zuversichtlich.



(pm/rv 13.05.2010 kk)








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