Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat vor einer Vorverurteilung des
zurückgetretenen Bischofs Walter Mixa gewarnt. Auch der unter Missbrauchsverdacht
stehende Mixa habe einen Anspruch darauf, „dass man die Regeln des Rechtstaates einhält“,
sagte Seehofer der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch). Aus Behauptungen und Mutmaßungen
schon Bewertungen abzuleiten, halte er deshalb „nicht für gut“. Die Missbrauchsvorwürfe
gegen Mixa bezeichnete der Ministerpräsident als „bittere Sache“. Auch nach dem Rücktritt
müsse alles aufgeklärt werden. – Papst Benedikt XVI. hatte am Wochenende das Rücktrittsgesuch
Mixas von Mitte April angenommen. Zuvor waren Vorwürfe der Misshandlung von Kindern
und Zweckentfremdung von Stiftungsgeldern laut geworden. Dazu will am Freitag ein
Sonderermittler in Schrobenhausen einen neuen Bericht vorlegen. Außerdem wurde am
Freitag bekannt, dass die Ingolstädter Staatsanwaltschaft Vorwürfe gegen Mixa wegen
sexuellen Missbrauchs prüft. Der Bischof bestreitet die Anschuldigungen.