2010-05-12 12:49:38

D: Marx und Friedrich beschwören Geist der Ökumene


Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx beklagt in der Ökumene zu geringe Ansprüche auf Seiten der evangelischen Kirche. „Der evangelischen Seite scheint inzwischen statt sichtbarer Einheit die wechselseitige Anerkennung zu genügen. Das ist nicht unsere Vorstellung von Ökumene“, sagte Marx der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch). Mit Blick auf den 2. Ökumenischen Kirchentag, der am Abend in München beginnt, rief Marx Katholiken und Protestanten dazu auf, „mit Leidenschaft aufeinander zuzugehen“, ohne das Trennende zu übersehen. Zwischen katholischer und orthodoxer Seite sei das Gespräch über den Primat in der Kirche während des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. weit vorankommen, fügte Marx hinzu. Dagegen herrsche zwischen Katholiken und Protestanten in der Amtsfrage „Stillstand“. Eine sichtbare Kirchengemeinschaft sei aber Voraussetzung für eine gemeinsame Eucharistiefeier. Der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich erklärte in demselben Interview, das Hauptproblem sei nicht das unterschiedliche Verständnis vom Primat des Papstes, sondern die Auffassung vom Bischofsamt. „Wenn wir uns da annähern könnten, dann wäre die Frage des Primates gar nicht mehr so schwierig“, sagte der bayerische Landesbischof. Er stehe zu seinem Vorschlag, den Papst als gemeinsamen Sprecher der Christenheit anzuerkennen. „Es täte der Christenheit einfach gut“, so Friedrich. Der Papst müsse dafür jedoch die evangelische Kirche anerkennen.



(kna 12.05.2010 mg)








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