2010-05-06 12:20:34

Irak: „Politiker in Terror verwickelt“


Der syrisch-katholische Erzbischof von Mossul, Basile Georges Casmoussa, hat die irakischen Behörden nach den jüngsten Terroranschlägen auf Christen in seiner Diözese scharf kritisiert. In
einem Interview mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ sagte Casmoussa, die irakische Regierung und die Sicherheitskräfte seien nicht in der Lage, die Christen vor militanten Islamisten zu beschützen, die sie aus dem Land vertreiben wollten. Der Erzbischof wörtlich: „Einige Politiker sind sogar in die terroristischen Aktionen verwickelt, und einige Morde geschehen im Namen politischer Parteien“. Solche Absprachen zwischen christenfeindlichen Terroristen und politischen Parteien verhinderten ein wirkungsvolles Eingreifen des Staates, so Casmoussa. Er kritisierte die Behörden: Sie seien „zu beschäftigt damit, Sitzungen abzuhalten“, anstatt sich um die Sicherheit von Minderheiten zu kümmern. Da sich die irakische Armee, Polizei und Regierung trotz aller Sitzungen untereinander nicht absprächen, seien den Terroristen „alle Türen geöffnet“. Erst am vergangenen Sonntag waren bei einem Bombenattentat auf einen mit christlichen Studenten besetzten Buskonvoi nahe Mossul vier Menschen getötet und über 160 zum Teil schwer verletzt worden. Erzbischof Casmoussa hatte daraufhin ein Eingreifen der Vereinten Nationen gefordert, um die Christen im Irak zu schützen.

(pm 06.05.2010 sk)







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