Ein neuer Trauerfall für das Kardinalskollegium: Am Dienstag Morgen ist der italienische
Kardinal Luigi Poggi gestorben. Der aus Piacenza stammende „Senator“ des Papstes wurde
92 Jahre alt. In seinem Beileidstelegramm erinnert Benedikt XVI. an einen „pflichtbewussten
Mitarbeiter“, der der Kirche mit großem priesterlichen Eifer gedient habe - zuerst
als Nuntius in vielen Ländern, dann im Vatikan als Archivar und Bibliothekar. Das
Requiem wird am kommenden Freitag, 7. Mai, in der Petersbasilika stattfinden. Dem
Gottesdienst wird der Dekan des Kardinalkollegiums, Angelo Sodano, vorstehen. Am Ende
der Eucharistiefeier wird Benedikt XVI. zum Ritus der Aussegnung in die Basilika kommen
und eine kurze Ansprache halten.
Kardinal Luigi Poggi wurde am 25. November
1917 in Piacenza geboren. Er empfing am 28. Juli 1940 das Sakrament der Priesterweihe.
Am 3. April 1965 wurde er zum Titularerzbischof von Forontoniana ernannt und zum Apostolischen
Delegaten bestellt. 1965 wurde er zum Bischof geweiht. 1966 begann Poggis diplomatische
Karriere, die ihn als Nuntius unter anderem nach Kamerun, Gabun, Peru, Polen und Italien
führte. Am 9. April 1992 wurde Poggi Pro-Archivar des vatikanischen Geheimarchivs
und Pro-Bibliothekar der vatikanischen Bibliothek. Papst Johannes Paul II. nahm ihn
am 26. November 1994 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria in Domnica
in das Kardinalskollegium auf. Kurz darauf, am 29. November 1994 wurde er Archivar
des Geheimarchivs und Bibliothekar der vatikanischen Bibliothek. Am 7. März 1998 trat
Poggi mit Erreichen der Altersgrenze von seinen Ämtern zurück.
Mit Poggis Tod
besteht das Kardinalskollegium nun aus 179 Purpurträgern. Davon sind derzeit 108 berechtigt,
an einer Papstwahl teilzunehmen. Viele Beobachter rechnen mit einem Konsistorium des
Papstes für die Schaffung neuer Kardinäle noch in diesem Jahr.