Das Erzbistum Köln hat einen Diözesanpriester mit sofortiger Wirkung beurlaubt und
ihm jede seelsorgliche Tätigkeit untersagt. Anlass war ein Hinweis, dem der bischöfliche
Ansprechpartner für Fälle von sexuellem Missbrauch nachgegangen war. Demnach hatte
der Priester Mitte der 70-er Jahre einen damals Jugendlichen sexuell missbraucht.
Der Priester sei geständig und erkenne „mit großer Scham“ seine Schuld an, so das
Erzbistum. Gegen den Priester lägen aber keine weiteren Vorwürfe vor. Nach staatlichem
Recht ist diese Tat verjährt. Dennoch hat das Erzbistum Köln die zuständige Staatsanwaltschaft
informiert. Gemäß Kirchenrecht meldet das Erzbistum den Sachverhalt außerdem nach
Rom, wo über weitere disziplinarische Maßnahmen gegen den Priester entschieden wird.
Derweil hat auch im Bistum Aachen ein Pfarrer gestanden, dass die gegen ihn
zur Anzeige gebrachten Beschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger
in vielen Punkten zutreffen. Er bekenne sich zu seiner Schuld und habe am Dienstag
bei der Staatsanwaltschaft Selbstanzeige erstattet, so das Bistum Aachen in einer
Erklärung. Pfarrer K. erkläre, dass er den Opfern und ihren Familien Schaden und Schmerzen
zugefügt habe. Das tue ihm aufrichtig leid. Er bitte diese um Entschuldigung und
wolle, so gut er es kann, helfen, „es wieder gut zu machen“. In einem Prozess in Südafrika,
der im Juni fortgesetzt wird, erkläre der Pfarrer weiterhin seine Unschuld zu den
Vorwürfen. K. war bis 2007 im Pfarrdienst in verschiedenen Gemeinden am Niederrhein.
Seit Januar 2007 ist er freigestellt zum Dienst in der Auslandsseelsorge in Südafrika.