Die Verstärkung der nuklearen Abrüstung hat die katholische Kirche in Deutschland
gefordert. Eine fortschreitende Verbreitung von Nuklearwaffen destabilisiere die weltpolitische
Lage weiter, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof
Stephan Ackermann, am Dienstag in Bonn. Er appellierte an die am Montag in New York
begonnene UNO-Überprüfungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag, das Ziel einer vollständigen
nuklearen Abrüstung weltweit ernsthaft weiter zu verfolgen. Eine besondere Verantwortung
sieht Ackermann bei den Nuklearmächten. Die jüngsten Vereinbarungen zwischen den USA
und Russland seien zwar ein wichtiger Schritt auf diesem Weg; ihm müssten aber weitere
folgen. Ungleiche Standards bei der Nichtverbreitungspolitik einzelner Staaten seien
dabei grundsätzlich zu vermeiden. Der Trierer Bischof plädierte zugleich für regionale
und weltweite Sicherheitsgarantien, die Nuklearwaffen weniger attraktiv machen könnten.
- Am Sitz der UN in New York hatte am Montag die alle fünf Jahre stattfindende Überprüfungskonferenz
zum Atomwaffensperrvertrag begonnen. Daran nehmen mehr als 30 Außenminister der
UN-Mitgliedsstaaten teil. Dem Atomwaffensperrvertrag gehören mehr als 180 Staaten
an.