2010-05-02 11:38:39

Spanien: Migration in positivem Licht sehen


RealAudioMP3 So kann es mit der Migrationspolitik in Europa nicht weitergehen, das steht für die katholischen Bischöfe fest. Am Samstag ist im spanischen Malaga ihre Migrationskonferenz zu Ende gegangen. In ihrer Abschlussbotschaft forderten die Bischöfe eine umfassende Wende in der europäischen Migrationspolitik. Antonio Maria Vegliò ist Präsident des Päpstlichen Migrantenrates. Er mahnte, die christliche Gemeinde müsse an der Seite der Migranten stehen. Im Interview mit unseren italienischen Kollegen sagte der Erzbischof:

„Wir müssen die Herausforderung annehmen, die Migration in einem positiven Licht zu sehen. Es ist eine christliche Verantwortung, eine aktive Rolle zu übernehmen, wenn es um die Aufnahme und die Integration geht. Die Migranten sind für die Weiterentwicklung der Weltgemeinschaft eine wertvolle Ressource. Es ist wichtig, dass wir eine Strategie der Integration und des Dialogs anstreben, auch zwischen den Kulturen.“

In der Schlusserklärung fordern die Bischöfe die europäischen Regierungen dazu auf, die Einheit der Familie auch für Einwanderer als ein fundamentales Recht anzuerkennen. In allen Ländern müsse ein Rechtsrahmen geschaffen werden, der die Menschenwürde der Immigranten respektiere. Denn auch in Europa sieht Erzbischof Vegliò die Rechte von Migranten nicht überall garantiert.

„Ich glaube tatsächlich, dass in einigen Situationen die Rechte von Migranten nicht komplett geschützt sind, zum Beispiel, wenn es darum geht, einer Person Asyl vor Verfolgung zu gewähren, sich auf die internationalen Konventionen zu berufen. Oder teilweise auch, wenn es darum geht, dass Migranten das Recht auf einen regulären Prozess haben, auf eine persönliche Verteidigung. Und schließlich ist das Recht auf Teilhabe nicht überall gewährt. Wenn Migranten beispielsweise regelmäßig arbeiten, Steuern bezahlen, und ihnen trotzdem bei der Integration nicht geholfen wird.“

 
An dem Treffen hatten Bischöfe und kirchliche Repräsentanten aus 22 Ländern Europas sowie aus dem Vatikan teilgenommen. Als Tagungsort hatte der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) die südspanische Stadt Malaga gewählt, die seit dem Schengener Abkommen von 1985 an einer Nahtstelle der Immigration von Afrika nach Europa liegt.


(rv/kna 02.05.2010 kk)








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