Der Mainzer Erzbischof, Kardinal Karl Lehmann, fordert „eine ganz neue Solidarität“
in der „zerrissenen Gesellschaft“. Dort herrschten oft nur einzelne Interessen und
Bedürfnisse vor, kritisierte Lehmann am Wochenende in Mainz. Nach katholischer Soziallehre
sei wechselseitige Solidarität jedoch eine ethische Pflicht, betonte der Kardinal
beim traditionellen Empfang zum 1. Mai. Dabei rief unterdessen die stellvertretende
Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ingrid Sehrbrock, dazu auf, „der
sozialen Marktwirtschaft zu einer neuen Renaissance zu verhelfen“. Sie kritisierte,
dass Grundsatzprogramme in der Politik „praktisch keine Rolle mehr spielen“.