2010-05-01 11:07:04

Österreich: „Kath.-orthodoxer Dialog braucht konkrete Vorschläge“


RealAudioMP3 Fortschritte im ökumenischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche sind für den Präsidenten der österreichischen Stiftung Pro Oriente, Johannes Marte, dann zu erwarten, wenn die Frage des päpstlichen Primats mit konkrete Diskussionsvorlagen und Vorschlägen vorangetrieben wird. Gegenüber kathpress sagt Marte dazu:



„Notwendig sind wohl konkrete Vorschläge, wie der Primat in Zukunft im Hinblick auf die Einheit ausgestaltet werden kann. Dazu gibt es bisher aber derzeit weder von katholischer noch von orthodoxer Seite konkrete Diskussionsgrundlagen.“ 

Marte – und Pro Oriente – ist für die im Herbst in Wien stattfindende 12. Vollversammlung der offiziellen Theologischen Kommission für den Dialog zwischen der katholischen Kirche und der Orthodoxie zuständig. Bei der Tagung, die vom 20. bis 27. September im Kardinal-König-Haus stattfindet, sollte…



„endlich Einigkeit darüber gefunden werden, wie der Primat des Papstes im ersten Jahrtausend (vor der Trennung 1054) ausgestaltet war. Und auf dieser Grundlage sollte die Frage geklärt werden, ob diese historische Form für die Gegenwart reiche.“ 

Auch die orthodoxe Kirche stelle grundsätzlich den Primat des Papstes nicht in Frage.



„Aber es kommt eben darauf an, mit welchen Rechten dieses Amt ausgestaltet ist. Ein reiner Ehrenprimat ist wohl zu wenig. Dazu weise ich auf die großen Probleme hin, die es innerorthodox seit Jahrzehnten bei der Einberufung einer Synode gibt.“ 

Marte zeigte sich davon überzeugt, dass die orthodoxe Kirche niemals jene Form des päpstlichen Primats akzeptieren werde, die sich im 2. Jahrtausend im Westen herausgebildet habe. Hier müsse sich die römisch-katholische Kirche bewegen und der Orthodoxie entgegenkommen.

(kap 01.05.2010 mg)








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