2010-05-01 11:07:33

Türkei/Vatikan: Experten suchen in Nizäa nach Spuren des Konzils


Eine Delegation von Fachleuten aus dem Vatikan wird im kommenden Monat im westtürkischen Iznik - dem antiken Nizäa - erwartet. Sie wollen türkische Archäologen bei der Suche nach dem Tagungsort des ersten ökumenischen Konzils unterstützen, wie die örtliche Lokalzeitung „Bursa Hakimiyet“ am Freitag berichtete. Demnach kommt die Vatikan-Delegation auf Einladung der türkischen Behörden am 22. Mai nach Iznik. Auf einer Arbeitstagung mit einheimischen Fachleuten soll es dem Bericht zufolge um die Frage gehen, wo genau in Nizäa der sogenannte Senatspalast stand, in dem der römische Kaiser Konstantin I. im Jahr 325 die Bischöfe aus allen Teilen des Reiches zusammenrief und grundlegende Glaubensfragen klären ließ. Die vatikanischen Experten folgten damit einer Einladung, die der Bürgermeister von Iznik und der örtliche Provinzgouverneur vergangenes Jahr in einem Brief an Papst Benedikt XVI. ausgesprochen hatten. Obwohl das antike Nizäa innerhalb der modernen Kleinstadt Iznik noch relativ gut erhalten ist, weiß die Fachwelt bis heute nicht genau, wo der Senatspalast stand. Zwar weist ein Schild des örtlichen Kulturamtes am Ufer des Iznik-Sees auf die mutmaßlichen Überreste des Palastes hin, bei dem es sich um ein Sommerpalais des im nahen Konstantinopel ansässigen Kaisers handelte. Manche Experten meinen jedoch, dass es sich bei diesen Ruinen um Überreste eines Festungsturms aus der Stadtmauer handelt. – Auf dem Konzil von Nizäa wurde das christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Auch das Datum des Osterfestes wurde dort festgelegt. Viereinhalb Jahrhunderte später tagte in Iznik zudem das siebte und letzte ökumenische Konzil, in der bis heute gut erhaltenen Sophienkirche.


(kipa 01.05.2010 mg)







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