2010-05-01 11:06:19

D: Piusbruderschaft zeigt Moraltheologen Schockenhoff an


Die traditionalistische Piusbruderschaft hat gegen den Freiburger katholischen Moraltheologen Eberhard Schockenhoff Strafanzeige wegen Verleumdung gestellt. Zugleich sprach sich die Bruderschaft für einen Entzug von dessen kirchlicher Lehrerlaubnis aus. In dem Schreiben an die Freiburger Staatsanwaltschaft bezieht sich der Anwalt der Priesterbruderschaft auf Schockenhoffs Äußerungen in der Sendung „Report Mainz“ von Mitte April. Der Theologe hatte gesagt, mit einer Wiedereingliederung der Piusbruderschaft hole sich die katholische Kirche einen „rechtsradikalen Sumpf“ ins Haus. Zudem belegten Aktivitäten der Piusbruderschaft „eindeutig ein weltanschauliches Amalgam von faschistischen, ehemals nationalsozialistischen Aussagen“. Im Grunde sei das „ein Fall für den Verfassungsschutz“, so Schockenhoff. Diese Aussagen müssen nach Ansicht der Piusbruderschaft strafrechtlich verfolgt werden, da „eine ganze Gruppe von konservativen Katholiken“ geschmäht und ihr Ruf schwer geschädigt werde. Die Mitglieder der Piusbruderschaft würden in ihrer Würde und Ehre verletzt. Dazu erklärte Schockenhoff, er sehe die Strafanzeige gelassen. In einer Erklärung geht die Piusbruderschaft auch auf die Ausführungen des Moraltheologen zur Homosexualität ein. In einem Interview der Frankfurter Rundschau hatte Schockenhoff die Kirche aufgefordert, Schwulen und Lesben „eine Antwort zu geben, wie sie mit ihrer Veranlagung umgehen sollen“. Es fehle ein positives Echo der Kirche für jene Homosexuellen, die eine feste, auf Solidarität und Dauer angelegte Beziehung eingehen wollten. Allein wegen dieser Aussage müsse Schockenhoff die Lehrerlaubnis entzogen werden, da er „eindeutig dem Lehramt widerspricht“, so die Piusbruderschaft. Dazu sagte Schockenhoff, es sei auch Aufgabe der Theologie, „auf ungelöste Probleme hinzuweisen“.



(kipa 01.05.2010 mg)







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