Das Christentum sieht sich zahlreicher Vorwürfe ausgesetzt. Das gilt nicht nur für
die katholische Kirche. Der deutsche Mittelalterhistoriker Lutz von Padberg hat in
seinem Buch „In Gottes Namen?“ die gängigen Anschuldigungen genauer untersucht. Mit
Hilfe neuester Ergebnisse der Geschichtsforschung zeigt von Padberg auf, dass die
Kirche meist nicht Täter sondern Opfer oder höchstens unfreiwilliger Mittäter war.
Der Autor erläutert in seinem Werk, wie es zu den Grausamkeiten in der Kirchengeschichte
kommen konnte. Ziel des Buches ist aber nicht die Reinwaschung der Kirche. Bei Themen
wie Kreuzzüge, Inquisition und Hexenverfolgung nennt er in aller Offenheit die Täter
beim Namen und scheut sich nicht, die Mitschuld vieler unscheinbarer Protagonisten
der Geschichte zu nennen. Nochmals: Es geht im Buch „In Gottes Namen?“ nicht darum,
die Kirchengeschichte schönzufärben. Aber eine Klarstellung scheint nötig zu sein,
damit Vorwürfe nicht weiter bestehen und stattdessen historische Tatsachen die Überhand
gewinnt. Lutz von Padberg liefert mit seinem Werk sowohl eine brillante wissenschaftliche
Arbeit als auch eine für jeden Laien verständliche Lektüre.
Zum Mitschreiben:
In
Gottes Namen? Von Lutz E. von Padberg. Erschienen im Brunnen Verlag, Preis 19,95 Euro.