Bei evangelisch verantworteten Mahlfeiern auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München
sind alle getauften Christen zum gemeinsamen Abendmahl eingeladen. Das hat der Catholica-Beauftragte
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), der Braunschweiger
Landesbischof Friedrich Weber, am Donnerstag in Frankfurt gegenüber Journalisten angekündigt.
„Wir wollen damit nicht gegen römisch-katholische Regeln verstoßen, sondern unseren
Überzeugungen treu bleiben“, so Weber weiter. Der Vorsitzende der Ökumene-Kommission
der Deutschen Bischofskonferenz, der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, nannte
dies „etwas taktierend uns gegenüber“ und verwies auf die ablehnende Haltung der katholischen
Kirche. Er machte deutlich, dass Katholiken in einem „tiefen Sinn“ an evangelischen
Abendmahlsfeiern teilnehmen könnten, ohne das Abendmahl zu empfangen. – Die reformatorischen
Kirchen in Europa praktizieren seit 1973 untereinander Abendmahlsgemeinschaft und
laden dazu auch andere Getaufte ein. Die katholische Kirche versteht die Gemeinschaft
am Altar als Ausdruck der Einheit in Glauben und Lehre. Zur Kommunion sind daher in
der Regel nur Katholiken zugelassen. Nach katholischer Lehre ist ihnen die Teilnahme
an protestantischen Abendmahlsfeiern untersagt.