Im Süden des Sudan befürchten Kirchenvertreter nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse
eine Welle der Gewalt. In einem Schreiben an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche
in Not“ warnte der Bischof der südsudanesischen Diözese Tombura-Yambio, Edward Hiiboro
Kussala, sogar vor einem „Völkermord“. Grund für die drohende Gewalt seien Unstimmigkeiten
beim Ablauf der Wahlen, die bei vielen Bevölkerungsgruppen das Gefühl geweckt hätten,
übervorteilt worden zu sein. Die Verzögerung der Bekanntgabe des Wahlergebnisses und
fehlende Transparenz bei der Auszählung hätten diese Ängste in der Bevölkerung noch
weiter geschürt. Bischof Kussala schrieb, er habe seit dem Beginn der Wahlen am 11.
April beobachtet, dass „tief verwurzelte Feindschaften“ zwischen den Ethnien im Südsudan
nicht wie erhofft auf eine „konstruktive und politische Art“ gelöst werden konnten.
Ungeklärte Fragen in Bezug auf eine mögliche Unabhängigkeit des Südsudans seien zum
Beispiel die Grenzziehung zum Norden sowie die Aufteilung der reichen Erdölerträge
zwischen beiden Landesteilen. (zenit 28.04.2010 sk)