Die Bundesrepublik hat ihre erste muslimische Ministerin. Die türkischstämmige Juristin
Aygül Özkan wurde am Dienstag als niedersächsische Ministerin für Soziales und Integration
vereidigt. Bei der Zeremonie in Hannover schloss die CDU-Politikerin den Eid mit der
Formel „So wahr mir Gott helfe“. In einer Erklärung des Ministeriums hiess es zudem
am Dienstag, Özkan berufe sich als gläubige Muslimin „ausdrücklich auf den einen und
einzigen Gott“, der dem Judentum, dem Christentum und dem Islam gemeinsam sei. Sie
habe sich bewusst für die CDU als politische Heimat entschieden, deren Werten sie
sich verpflichtet fühle. Die Fraktionen von CDU und FDP stimmten ihrer Ernennung einmütig
zu. Özkan hatte zuvor mit der Aussage für Wirbel gesorgt, Kopftücher und Kruzifixe
hätten an staatlichen Schulen nichts zu suchen. Am Montag nahm sie die Äußerung zurück.
Sie habe das Interview ohne ausreichende Kenntnisse des Landes gegeben. Der niedersächsische
Ministerpräsident Christian Wulff stärkte ihr den Rücken. - Der „Koordinierungsrat
der Muslime“ begrüßt in einer Pressemitteilung die Ernennung Özkans. Das sei ein Symbol
und eine Aufforderung an alle Menschen mit Migrationshintergrund, sich in diese Gesellschaft
einzubringen und aktiv an ihrer Gestaltung mitzuwirken.