D/Ukraine: „Ohne Hilfe aus dem Westen kann Ostkirche nicht arbeiten“
Das Hilfswerk Renovabis
hat nach dem Zusammenbruch des Kommunismus dazu beigetragen, dass die Kirchen in Mittel-
und Osteuropa wieder präsent sind. Das betonte der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van
Elst am Sonntag. Er eröffnete in dem Frankfurter Kaiserdom die diesjährige bundesweite
Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks. Die Aktion endet am Pfingstsonntag
mit einer Kollekte in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland und mit einem
zentralen Abschlussgottesdienst im Eichstätter Dom. Kirchliche Einrichtungen in Osteuropa
sind sehr dankbar für diese konkrete Unterstützung. Das sagt uns der ukrainische Philosophieprofessor
Petro Husak von der Katholischen Universität der Ukraine in Lemberg. Er ist Mitarbeiter
beim Familieninstitut der Universität, das von Renovabis finanziell unterstützt wird.
„Es
ist klar, dass wir ohne christlichen Nächstenliebe und einer gerechten Hand der Unterstützung
der deutschen Katholiken kaum arbeiten könnten. Es ist für uns auch wichtig, dass
wir nicht einfach Unterstützung von irgendeiner Institution erhalten sondern gerade
von einer Stiftung der Deutschen Bischofskonferenz. Das bewerte ich im Lichte einer
christlichen Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung sowie eben der christlichen
Nächstenliebe.“ Im vergangenen Jahr förderte Renovabis nach eigenen Angaben
rund 850 Projekte mit insgesamt rund 27,4 Millionen Euro. Davon waren viele Unterstützungsprojekte
auch in der Ukraine. Petro Husak:
„Diese Hilfe ist für die Ukraine besonders
wichtig, weil viele Pfarrkirchen nach der Wende erst dank der Mitfinanzierung von
Renovabis wieder aufgebaut werden konnten. Ich hoffe, dass die Pfingstaktion auch
unserer griechisch-katholischen Kirche zugute kommt. Es wäre schön, wenn Renovabis
auch den Aufbau der inneren Struktur unserer Kirche unterstützt. Damit meine ich intellektuelle,
wissenschaftliche aber auch geistliche Projekte zu fördern und nicht nur den Bau von
Kirchengebäuden Aufmerksamkeit zu schenken.“ Die Pfingstaktion steht unter
dem Motto „Alle sollen eins sein“ und thematisiert insbesondere das Miteinander der
christlichen Kirchen im Osten Europas. Der ukrainische Philosophieprofessor Petro
Husak würdigt den ökumenischen Geist des Hilfswerkes Renovabis.
„Beim letzten
Kongress im September 2009 war ich beispielsweise persönlich dabei. Ich nahm teil
bei einer Arbeitsgruppe über die ostkirchliche Spiritualität. Dieser Kongress war
sehr gut auf diese Spiritualität vorbereitet. Das sehe ich als konkrete Kooperation
zwischen Ost- und Westkirche an.“ In einem gemeinsamen Aufruf zur Pfingstaktion
bitten die deutschen Bischöfe die Katholiken, die Arbeit von Renovabis mit einer großzügigen
Spende zu unterstützen. Sie weisen darauf hin, dass es 20 Jahre nach dem Sturz des
Kommunismus im Osten Europas Länder und Regionen gebe, die große Fortschritte gemacht
hätten. Daneben aber stünden „Bilder von Armut und Not, des Elends und der Verzweiflung“.
Auf diesen Bildern fänden sich vor allem Familien, Kinder, alte Menschen, Kranke und
Angehörige gesellschaftlicher Randgruppen. Wo niemand sonst mehr helfe, so die Bischöfe,
da würden die Kirchen vor Ort helfen. Mit ihnen stehe Renovabis in einem lebendigen
Austausch.