2010-04-26 15:34:02

D/Ukraine: „Ohne Hilfe aus dem Westen kann Ostkirche nicht arbeiten“


RealAudioMP3 Das Hilfswerk Renovabis hat nach dem Zusammenbruch des Kommunismus dazu beigetragen, dass die Kirchen in Mittel- und Osteuropa wieder präsent sind. Das betonte der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst am Sonntag. Er eröffnete in dem Frankfurter Kaiserdom die diesjährige bundesweite Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks. Die Aktion endet am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland und mit einem zentralen Abschlussgottesdienst im Eichstätter Dom. Kirchliche Einrichtungen in Osteuropa sind sehr dankbar für diese konkrete Unterstützung. Das sagt uns der ukrainische Philosophieprofessor Petro Husak von der Katholischen Universität der Ukraine in Lemberg. Er ist Mitarbeiter beim Familieninstitut der Universität, das von Renovabis finanziell unterstützt wird.

„Es ist klar, dass wir ohne christlichen Nächstenliebe und einer gerechten Hand der Unterstützung der deutschen Katholiken kaum arbeiten könnten. Es ist für uns auch wichtig, dass wir nicht einfach Unterstützung von irgendeiner Institution erhalten sondern gerade von einer Stiftung der Deutschen Bischofskonferenz. Das bewerte ich im Lichte einer christlichen Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung sowie eben der christlichen Nächstenliebe.“ 
Im vergangenen Jahr förderte Renovabis nach eigenen Angaben rund 850 Projekte mit insgesamt rund 27,4 Millionen Euro. Davon waren viele Unterstützungsprojekte auch in der Ukraine. Petro Husak:

„Diese Hilfe ist für die Ukraine besonders wichtig, weil viele Pfarrkirchen nach der Wende erst dank der Mitfinanzierung von Renovabis wieder aufgebaut werden konnten. Ich hoffe, dass die Pfingstaktion auch unserer griechisch-katholischen Kirche zugute kommt. Es wäre schön, wenn Renovabis auch den Aufbau der inneren Struktur unserer Kirche unterstützt. Damit meine ich intellektuelle, wissenschaftliche aber auch geistliche Projekte zu fördern und nicht nur den Bau von Kirchengebäuden Aufmerksamkeit zu schenken.“ 
Die Pfingstaktion steht unter dem Motto „Alle sollen eins sein“ und thematisiert insbesondere das Miteinander der christlichen Kirchen im Osten Europas. Der ukrainische Philosophieprofessor Petro Husak würdigt den ökumenischen Geist des Hilfswerkes Renovabis.

„Beim letzten Kongress im September 2009 war ich beispielsweise persönlich dabei. Ich nahm teil bei einer Arbeitsgruppe über die ostkirchliche Spiritualität. Dieser Kongress war sehr gut auf diese Spiritualität vorbereitet. Das sehe ich als konkrete Kooperation zwischen Ost- und Westkirche an.“ 
In einem gemeinsamen Aufruf zur Pfingstaktion bitten die deutschen Bischöfe die Katholiken, die Arbeit von Renovabis mit einer großzügigen Spende zu unterstützen. Sie weisen darauf hin, dass es 20 Jahre nach dem Sturz des Kommunismus im Osten Europas Länder und Regionen gebe, die große Fortschritte gemacht hätten. Daneben aber stünden „Bilder von Armut und Not, des Elends und der Verzweiflung“. Auf diesen Bildern fänden sich vor allem Familien, Kinder, alte Menschen, Kranke und Angehörige gesellschaftlicher Randgruppen. Wo niemand sonst mehr helfe, so die Bischöfe, da würden die Kirchen vor Ort helfen. Mit ihnen stehe Renovabis in einem lebendigen Austausch.

(rv/kna/pm 26.04.2010 mg)







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