Die Kirche protestiert gegen ein Anti-Einwanderer-Gesetz in Arizona. Das Gesetz, das
von der republikanischen Gouverneurin Jan Brewer am Freitag unterzeichnet wurde, erlaubt
der Polizei erstmals, Immigranten festzunehmen, wenn sie ihre Arbeitsgenehmigung nicht
bei sich haben. „Unnütz, menschenverachtend und reaktionär“ nennt Kardinal Roger Mahoney
das Gesetz. Dem Erzbischof von Los Angeles schließen sich bei dieser Bewertung auch
die Bischöfe von Phoenix, Tuscon und Gallup an sowie zahlreiche Vertreter anderer
christlicher oder religiöser Gruppen. Auch das Nachbarland Mexiko protestiert mit
scharfen Worten gegen den Text, der in neunzig Tagen in Kraft tritt. Arizona versucht
mit seinem Gesetz, eine von US-Präsident Barack Obama noch im Wahlkampf 2008 angekündigte
Initiative zu verhindern. Obama will Millionen Illegalen „einen Weg zur Staatsbürgerschaft“
öffnen. Das Gesetz in Arizona nannte Obama „fehlgeleitet“; er will untersuchen lassen,
ob es sich überhaupt mit der Verfassung vereinbaren läßt. Illegale Einwanderer stellen
für Arizona ein großes Problem dar. Viele der auf zwölf Millionen geschätzten Menschen
ohne gültige Papiere in den USA gelangen über die lange Grenze zwischen Mexiko und
Arizona ins Land. (ansa/zeit-online 25.04.2010 sk)