Vatikan/Nahost: Sondersynode wird konkrete Maßnahmen behandeln
Die Sondersynode zum
Nahen Osten wird auch aktuelle Probleme wie der Friede und Auswanderung behandeln.
Das bestätigt gegenüber Radio Vatikan der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad
Twal. Er ist derzeit in Rom, um an den Vorbereitungsarbeiten teilzunehmen. An diesem
Samstag hat Papst Benedikt den Vorstand der Sondersynode bekannt gegeben. Die sechs
Kirchenmänner werden innerhalb des Vorstandes verschiedene Aufgaben übernehmen. Drei
Vertreter von Ostkirchen werden zusammen mit dem Präfekten der Ostkirchenkongregation,
Kardinal Leonardo Sandri, als so genannte Delegierten Präsidenten ihre Kirchgemeinschaften
vertreten. Der katholisch-koptische Patriarch, Antonios Naguib, aus Ägypten ist zum
Generalrelator ernannt worden und der maronitische Erzbischof aus Zypern, Joseph Soueif,
ist zum sogenannten Spezialsekretär bestimmt worden. Gemeinsam mit den Bischöfen aus
dem Nahen Osten werden sie über viele Bereiche mit Papst Benedikt sprechen, fügt Patriarch
Twal an.
„Es gibt beispielsweise bei uns eine palästinensische aber
auch eine israelische Generation, die mit einer Mentalität geboren und aufgewachsen
wurde, dass der Konflikt und der Krieg eine normale Sache sei. Deshalb wird es immer
schwieriger sein, sich eine friedliche Zukunft vorstellen zu können.“
Doch
Twal ist zuversichtlich, auch weil die Sondersynode konkrete Maßnahmen besprechen
werde.
„Eines Tages wird der Friede hier Fuß fassen. Das wird für
alle gelten, für Juden, Christen und Muslime. Es kann ja nicht sein, dass der Friede
nur einer Gemeinschaft zuteil wird. Der Friede kann aber in der ganzen Region nur
dann erreicht werden, wenn die Jerusalem-Frage gelöst wird. Auch müssen die Lage von
rund drei Millionen Flüchtlingen geklärt werden. Und schließlich kann nur dann Frieden
herrschen, wenn die Staatsgrenzen respektiert werden.“ (rv 24.04.2010
mg)