Türkei: Prozess gegen Mörder von drei Christen vertagt
In der südosttürkischen Stadt Malatya ist der Prozess gegen die Mörder von drei Christen
vertagt worden. Den fünf jungen Männern wird vorgeworfen, am 18. April 2007 den Deutschen
Tilmann Geske und zwei Mitarbeiter des einheimischen protestantischen Zirve-Verlags,
Necati Aydin und Ugur Yüksel, brutal ermordet zu haben. Sie sollen die drei Männer
gefesselt und gefoltert haben, bevor sie ihnen die Kehlen durchschnitten. Nach Ansicht
der Staatsanwaltschaft soll das Verbrechen mit drei Mal lebenslänglich für jeden Angeklagten
geahndet werden. Der Terminplan des Gerichts von Malatya sah vor, dass Nebenkläger
und Verteidiger am 15. April ihre Plädoyers halten sollten. Doch das Fernbleiben der
Juristen, die neue Erkenntnisse berücksichtigt wissen wollen, führte zu einer Vertagung
der Verhandlungen, berichtet der christliche Informationsdienst Compass Direct. Es
wurde eine 28-seitige Forderung präsentiert, Verbindungen der Angeklagten zur nationalistischen,
islamisch orientierten Bewegung Ergenekon zu berücksichtigen.