2010-04-23 14:46:15

Österreich: Verwundert über Klagedrohungen


Die katholische Kirche hat am Donnerstag mit Verwunderung auf einen neuerlichen Vorstoß zweier Wiener Rechtsanwälte in Sachen Missbrauch reagiert. „Unsere erste Sorge gilt den Opfern des Missbrauchs“, betonte der Wiener Generalvikar Franz Schuster in einer Pressemitteilung. Die Maßnahmen von Kardinal Christoph Schönborn und der anderen Bischöfe seien darauf ausgerichtet, im Hinblick auf die Vergangenheit die Wahrheit ans Tageslicht zu befördern, Schaden nach Möglichkeit gut zu machen und im Hinblick auf die Zukunft neue Missbrauchsfälle zu vermeiden. Selbstverständlich gebe es Bereitschaft zum Gespräch mit Vertretern von Opfern, auch mit den beiden Wiener Anwälten, so Schuster. Aber: „Zunächst muss abgewartet werden, an wen sich die Anwälte wenden und welche konkreten Sachverhalte sie darlegen.“ Auf Grund der bisherigen Erfahrung entbehrten die bei einer Pressekonferenz der beiden Anwälte genannten Opferzahlen jeglicher Grundlage, hielt Schuster fest. Die beiden Anwälte hatten am Donnerstag eine Klage gegen die Kirche angekündigt. Zunächst wollten sie aber noch mit den Kirchenverantwortlichen verhandeln. Sie verlangten einen vorerst noch nicht näher bezifferten Pauschalbetrag für die Opfer. Ein Missbrauchsopfer hatte bei der Pressekonferenz von „hunderten Serientätern“ und 70.000 Opfern allein in Österreich gesprochen.

(kap 23.04.2010 sk)








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