USA: Wojtyla-Biograph Weigel verteidigt ehemaligen Papstsekretär
Der US-amerikanische Wojtyla-Biograph George Weigel hat den wegen Vertuschung des
Maciel-Skandals am Pranger stehenden Krakauer Erzbischof Stanislaw Dziwisz verteidigt.
Weigel bezog sich auf die Artikelserie des US-amerikanischen Aufdeckerjournalisten
Jason Berry für die US-Wochenzeitung „National Catholic Reporter“ (NCR). In der Serie
geht es um den von Papst Johannes Paul II. geförderten und in Missbrauchsskandale
verstrickten mexikanischen Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) und
dessen Umgang mit Finanzen. Maciel soll sich seine privilegierte Position im Vatikan
mit großzügigen Dollarkuverts an Würdenträger erkauft haben, so Berry unter Berufung
u.a. auf (ehemalige) Mitglieder des von Maciel gegründeten Ordens „Legionäre Christi“.
In einem Beitrag für die US-Kirchenzeitung „Denver Catholic Register“ verteidigt der
Publizist, Theologe und Politikwissenschaftler Weigel Kardinal Stanislaw Dziwisz,
den damaligen Sekretär von Johannes Paul II. Denn der jetzige Krakauer Erzbischof
sei von Maciel nicht gekauft, sondern „betrogen worden“. Dziwisz habe als Papstsekretär
tatsächlich immer wieder Geld von Maciel bekommen. Doch Dziwisz habe das Geld nicht
für sich selbst verwendet, betont Weigel.