2010-04-22 14:52:36

Mexiko: „Im Gleichschritt mit den Indios“


Die Kirche sollte „im Gleichschritt mit unseren Indio-Brüdern gehen, jetzt wo sie in der Gesellschaft die Anerkennung ihrer kulturellen Identität fordern“. Das rät der Bischof von San Cristobal in Chiapas, Felipe Arizmendi. Immer noch stehe „eine Mehrheit der Indios am Rand“ und genieße nicht „alle Rechte, die Mexikaner haben sollten“, so Arizmendi in einem Vortrag, dessen Text am Donnerstag bekannt wurde. Der Bischof wörtlich: „Es gibt gegen die Indios einen unmenschlichen und unchristlichen Rassismus.“ Zwar habe der Staat sich durchaus für die Entwicklung von mehrheitlichen Indio-Gebieten wie Chiapas engagiert, doch sei in dieser Hinsicht noch viel zu tun. „Wir idealisieren die indigenen Kulturen auch nicht“, so Arizmendi: „Auch unter ihnen gibt es Ungerechtigkeiten wie die Marginalisierung der Frau oder Traditionen, die nicht immer die Rechte aller respektieren.“ Der Bischof von San Cristobal ruft zu einem geduldigen Dialog mit den Indios auf, auch mit der Gruppe, die 1994 einen Aufstand durchgeführt hat. In Mexiko leben etwa 12 Millionen Indigene; sie gehören fast sechzig verschiedenen Ethnien an.

(rv 22.04.2010 sk)







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