Ein mexikanischer Staatsbürger hat in Los Angeles Anzeige gegen die Kardinäle von
Mexiko-Stadt und Los Angeles gestellt. Sie hätten sich „verschworen“, in ihren Bistümern
einen Priester zu decken, der der Pädophilie verdächtigt wurde. Dabei sei es Ende
der achtziger Jahre darum gegangen, den Geistlichen von einer Strafverfolgung zu bewahren.
– Derweil sorgt die geplante Messfeier eines Vatikankardinals in Washington für Unruhe.
Verbände von Missbrauchsopfern appellieren an die kirchlichen Behörden, die Messfeier
von Kardinal Dario Castrillon Hoyos zu verhindern. Der Kardinal soll 2001 einen französischen
Bischof schriftlich dazu beglückwünscht haben, dass dieser einen pädophilen Priester
nicht bei den Behörden angezeigt hatte. „Dieser Brief war der schlimmste Text, den
wir in all diesen Jahren gelesen haben“, sagt der Leiter der Opfergruppe SNAP. Einige
Gruppen von Missbrauchsopfern protestieren auch gegen die jüngsten Bischofsernennungen
des Papstes in den USA. Der neue Oberhirte von Springfield, Thomas Paprocki, soll
einmal geäußert haben, hinter Anzeigen gegen die Kirche wegen Missbrauchsfällen stecke
der Teufel. Dem neuen Erzbischof von Miami, Thomas Wenski, wirft SNAP vor, in drei
Fällen Missbrauchsskandale verschleppt oder vertuscht zu haben.