D: Missbrauchsvorwürfe gegen Priester in Washington
Gegen einen Priester aus dem Bistum Mainz sind Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden.
Das bestätigte die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch. Der Priester gehöre dem
Schönstatt-Institut der Diözesanpriester an und arbeite gegenwärtig in der deutschen
Auslandsseelsorge in Washington. Er stehe „im Verdacht, in den späten 80er und frühen
90er Jahren sexuelle Beziehungen zu weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen unterhalten
zu haben“. Der Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern unter 14 Jahren bestehe
hingegen nicht. Das Bistum Mainz habe „unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe“
die Staatsanwaltschaft informiert. Der Beschuldigte sei nach Deutschland beordert
und vom Dienst beurlaubt worden. Die Leitung des Schönstatt-Instituts soll spätestens
seit Ende März 2004 von den Vorwürfen gewußt haben; das Bistum Mainz sei hingegen
nicht über den konkreten Verdacht informiert worden. Stattdessen habe der Generalrektor
der Priestergemeinschaft den Mainzer Kardinal Karl Lehmann nur „auf eine frühere Beziehung
des betroffenen Priesters zu einer Frau“ hingewiesen – und darum vorgeschlagen, „ihn
nicht, wie geplant, im Bistum Mainz einzusetzen, sondern ihm eine Neuorientierung
als Auslandspriester zu ermöglichen“. Wörtlich heißt es weiter im Statement der Bischofskonferenz:
„Hätten das Bistum Mainz und die Deutsche Bischofskonferenz bereits im Jahre 2004
von den Vorwürfen Kenntnis erhalten, hätten sie bereits zum damaligen Zeitpunkt die
jetzt erfolgten Schritte eingeleitet.“