Nach einer guten halben
Stunde ist die Begrüßungszeremonie schon vorüber; Benedikt steigt in das Papamobil
und fährt in Richtung Hauptstadt, zu einem längeren Gespräch mit dem Präsidenten.
Vor dem Palast der Großmeister im Zentrum von La Valletta herrscht eine wirklich ausgelassene
Stimmung: Hunderte von Kindern winken mit gelb-weißen Fähnchen, bringen dem Papst
ein (leicht verspätetes) Geburtstagsständchen, skandieren „Oh happy day“. Im Innern
des prachtvollen Palastes, von dem aus die Malteserritter einst die Insel regierten,
macht der Präsident für den Papst den Fremdenführer, und Benedikt wirkt äußerst interessiert.
Ein privates Gespräch zwischen den beiden Staatschefs, dann schenkt der Papst Abela
ein Mosaik, das den Schiffbruch des Paulus darstellt.
Es ist mit einem
gerüttelt Maß Verspätung, dass Benedikt dann an seinem nächsten Programmpunkt eintrifft:
Im Städtchen Rabat, wo unter einer barocken Basilika die Paulusgrotte liegt. Hier
soll der Völkerapostel mehrere Monate in römischer Haft gewesen sein. Tausende haben
hier auf den Papst gewartet, die Stimmung in der einsetzenden Dämmerung ist volksfesthaft
– ein Kind hat sich als Schweizergardist verkleidet. Diese Grotte, in der schon Johannes
Paul II. betete, ist die Keimzelle des Christentums auf der Insel: Erst mit seinem
Gebet hier ist Benedikt, der Nachfolger des Petrus, aber auch des Paulus – wie Paul
VI. gern betonte – so richtig angekommen auf Malta, da wo alles anfing…