2010-04-16 17:07:50

D: Bischof Williamson muss zahlen


Wegen Volksverhetzung hat das Amtsgericht Regensburg am Freitag den britischen Traditionalistenbischof Richard Williamson zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Der Bischof der Piusbruderschaft, der nicht persönlich erschien, hatte in einem Interview die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden auf höchstens 300.000 beziffert und die Existenz von Gaskammern bestritten. Das Gespräch mit dem schwedischen Fernsehen war in einem Priesterseminar der traditionalistischen und von Rom nicht anerkannten Piusbruderschaft im bayerischen Zaitzkofen Ende 2008 geführt worden. Williamsons Anwalt will das Urteil anfechten. Der Holocaust sei eine historisch anerkannte Tatsache, die von Williamson auf deutschem Boden bewusst geleugnet und verharmlost worden sei, begründete Richterin Karin Frahm das Urteil. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass der Bischof mit der Veröffentlichung seiner Aussagen in Deutschland gerechnet habe und sich mit diesen auch bewusst an die Deutschen habe wenden wollen. Die „Verblendung des Angeklagten“ schließe den bedingten Vorsatz nicht aus. - Die Verhandlung war nötig geworden, nachdem Williamson im November 2009 über seinen Anwalt Einspruch gegen einen Strafbefehl über 12.000 Euro eingelegt hatte. Der deutsche Anwalt des Bischofs, Matthias Loßmann, hatte für seinen Mandanten Freispruch gefordert. Laut Loßmann wäre Williamson gerne selbst zur Verhandlung erschienen. Vertreter der Piusbruderschaft hätten ihm aber „nahe gelegt, nicht zu kommen“. Benedikt XVI. hatte Williamson und drei weitere exkommunizierte Bischöfe der Piusbruderschaft vor 15 Monaten in einem Aufsehen erregenden Akt begnadigt. Von den umstrittenen Äußerungen nach Angaben des zuständigen Kurienkardinals habe der Papst aber erst später erfahren, hieß es im Vatikan.



(kna 16.04.2010 pr)








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