2010-04-16 13:55:34

Brasilien: Stop für Mega-Staudamm


Ein Teilerfolg für die Gegner des Mega-Staudamms in Nordbrasilien: Zu der Ausschreibung für den Bau wird es zunächst nicht kommen. Ein Richter in der Stadt Altamira im Bundesstaat Para hat dafür am Mittwochabend eine einstweilige Verfügung erlassen, das berichteten brasilianische Zeitungen am Donnerstag. Die Ausschreibung für den Staudamm war für Anfang der kommenden Woche vorgesehen. Der Richter hat eine neue Einschätzung der befürchteten Umweltschäden durch den Staudamm gefordert. Laut Richterspruch verstößt der Damm gegen zahlreiche Umweltauflagen, was eine neue Umweltlizenz für das Projekt erfordere. - Ureinwohner und Umweltschützer haben gegen das Projekt protestiert, darunter der katholische Indio-Missionsrat Cimi. Im Januar hatte die Umweltbehörde Ibama die Lizenz für das umgerechnet 8,5 Milliarden Euro teure Projekt erteilt. Es wird damit gerechnet, dass sich die Regierung in den nächsten Tagen juristisch gegen die einstweilige Verfügung wehrt. Durch die Errichtung des Staudamms würden etwa 500 Quadratkilometer Urwald überschwemmt, darunter Teile eines Indio-Reservates. Deshalb kämpfen Ureinwohner und Umweltschutzgruppen bereits seit den 1970er Jahren gegen das Projekt. Laut Plänen der Regierung soll das angeschlossene Kraftwerk ab 2015 bis zu 11.200 Megawatt Strom liefern. Damit wäre es Brasiliens zweitgrößtes Wasserkraftwerk und das drittgrößte weltweit.



(kipa 16.04.2010 kk)








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