2010-04-15 14:06:38

EU: Fehlende Tugenden als Krisenursache


Der Präsident der EU-Bischofskommission ComECE, Bischof Adrianus van Luyn, hat angesichts der Wirtschaftskrise zur Rückbesinnung auf Tugenden aufgerufen. Sie seien die notwendige Brücke zwischen den grundlegenden Werten und gesetzlichen Normen, sagte van Luyn am Mittwochabend in Brüssel bei der ComECE-Frühjahrsvollversammlung. In der Krise habe sich gezeigt, dass nicht alles, was gesetzlich erlaubt sei, auch gerecht oder moralisch gerechtfertigt sei. Deshalb gehe es darum, eine verinnerlichte Haltung zu fördern, die das Gemeinwohl als das Interesse aller Menschen im Blick behalte. Der ComECE-Präsident erinnerte zugleich daran, dass 79 Millionen Europäer unterhalb der Armutsgrenze lebten. Zumeist seien Kinder noch mehr als Erwachsene der Gefahr der Armut ausgesetzt. Zum Dialog der EU-Institutionen mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften sagte van Luyn, die bisherigen Gesprächsformen müssten „in eine verbindlichere Struktur“ gebracht werden. Es gehe nicht darum, den Dialog neu zu erfinden, sondern das, was bisher gewachsen sei, fruchtbarer zu machen. Van Luyn kündigte an, das diesjährige Spitzentreffen von Religionsführern und EU-Institutionen werde am 19. Juli stattfinden. In der ComECE sind die Bischofskonferenzen aller EU-Staaten vertreten.

(kap/pm 15.04.2010 mg)







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