Die Bischöfe sollen in den neunziger Jahren etwa 300 Beschwerden wegen kirchlicher
Pädophiliefälle nicht richtig bearbeitet haben. Das erklärte ein Priester, der sich
für Missbrauchsopfer engagiert, jetzt in Zeitungsinterviews. Nur fünfzehn dieser Beschwerden,
die zwischen 1992 und 1998 an die Bischöfe gerichtet wurden, hätten „auch wirklich
zu einem Geständnis des Täters geführt“. In den weitaus meisten Fällen habe es von
den Bischöfen „keinerlei Sanktionen“ gegen Priester gegeben, die des Missbrauchs beschuldigt
worden seien.