Österreich: Benediktinerklöster sind um Missbrauchsopfer bemüht
Die Benediktinerklöster des deutschen Sprachraums, in deren Einrichtungen es zu Fällen
sexuellen Missbrauchs gekommen ist, haben in den vergangenen Wochen begonnen, sich
intensiv um Aufklärung und Aufarbeitung dieser Vorkommnisse zu bemühen. „Im persönlichen
Umgang mit den Geschädigten hat sich gezeigt, dass deren Wünsche und Bedürfnisse insbesondere
dahin gehen, mit den jetzigen Verantwortlichen der Klöster und Einrichtungen ins Gespräch
zu kommen und ihre Erlebnisse zu erzählen“, heißt es am Samstag in einer Presseaussendung
aus dem niederösterreichischen Stift Altenburg, dessen Abt Christian Haidinger
zugleich der Österreichischen Benediktinerkongregation vorsteht. Die Opfer wollten
„gehört werden und dabei erfahren, dass wir ihnen mit Respekt und Achtung begegnen“.
Die Ordensverantwortlichen sähen ihre Aufgabe zuallererst darin, „uns Zeit zu nehmen,
zuzuhören, dann die Geschädigten im Namen unserer Klöster um Verzeihung zu bitten“.
Auch die Täter sollten „nach Möglichkeit persönlich um Verzeihung bitten, wenn die
Geschädigten zu einer Begegnung mit ihnen bereit sind“, hieß es. Seit dem Aufkommen
der kirchlichen Missbrauchskrise hätten viele Gespräche mit Betroffenen stattgefunden.
Diese seien „der Anfang eines Weges, den wir intensiv weiter verfolgen werden“. „Sehr
ernst“ werde seitens der Benediktinerklöster das häufig geäußerte Anliegen genommen,
durch umfassende Prävention dafür zu sorgen, dass sich Übergriffe nicht mehr ereignen
können. Die heute Verantwortlichen erklären sich „selbstverständlich dazu bereit,
notwendige Therapien für die Geschädigten zu vermitteln und bei der Durchführung unsere
Unterstützung anzubieten“. Auch seelsorgliche Unterstützung werde angeboten. „Dies
kann in unseren Gemeinschaften geschehen, oder mit Rücksicht auf das Empfinden der
Geschädigten auch von externen Seelsorgern übernommen werden.“