Vatikan/USA: „Kardinal Ratzinger hatte richtig gehandelt“
Der Anwalt des Heiligen
Stuhls in den USA hat einen Bericht der Agentur associated press zurückgewiesen. Am
Freitag behauptete ap, Papst Benedikt XVI. habe in seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation
in den 80er Jahren viel Zeit verstreichen lassen, als ihm die Entlassung eines katholischen
Priesters wegen mehrerer Missbrauchsfälle an Kindern angetragen wurde. Dabei verwies
die Nachrichtenagentur auf Dokumenten aus dem Vatikan hin. Darin ersuchte der Bischof
von Oakland, John Cummins, den Vatikan im Juni 1981 erstmals, den Priester Stephen
Kiesle aus dem Kirchendienst zu entlassen.
Der US-Anwalt des Heiligen
Stuhls, Jeffrey Lena, konnte nicht feststellen, ob es sich bei den veröffentlichten
Dokumenten um echte Vatikanpapiere handelt. Der Anwalt verweist aber darauf, dass
auch in den von ap veröffentlichten Schreiben kein Hinweis nachzulesen sei, dass der
damalige Präfekt der Glaubenskongregation dem Wunsch des Bischofs von Oakland nicht
stattgegeben habe. Cummins kam in dem Schreiben vom Februar 1982, das an Kardinal
Joseph Ratzinger gerichtet war, auf den Fall Kiesle zurück und beharrte darauf, dass
der Geistliche entlassen werden müsse. Kiesle wurde dann zwei weitere Jahre später
aus dem Kirchendienst entlassen.
Der Vatikan wies diese neuen Vorwürfe
gegen den Papst zurück. Kardinal Ratzinger hat den Fall Stephen Kiesle aus Kalifornien
nicht gedeckt. Vielmehr habe der heutige Papst, wie auch aus dem Briefwechsel klar
ersichtlich sei, „einzig darum gebeten, die Sache gründlicher zu untersuchen zum Wohl
aller Beteiligten.“ Das sagte der Vizepressesprecher des Vatikans, P. Ciro Benedettini.