Der Dresdner Bischof Joachim Reinelt warnt davor, den Ladenschluss im Land weiter
aufzulockern. Er werbe „dringend“ dafür, „keinen weiteren Sonntag dem Kommerz zu opfern.“
Das sagte er der „Leipziger Volkszeitung“. Reinelt schloss sich damit seinem evangelischen
Amtskollegen Jochen Bohl an. Bohl hatte bereits am Dienstag den Plan der sächsischen
FDP kritisiert, die Zahl der gegenwärtig vier verkaufsoffenen Sonntage im Land zu
erhöhen. Die Sonntagsruhe dürfe nicht weiter aufgeweicht werden, sagte Reinelt. Der
hektische Mensch brauche Ruhe und Besinnung. „Lassen wir die Verkäuferinnen am Sonntag
bei ihren Familien“, fügte der Oberhirte des Bistums Dresden-Meißen hinzu. Zudem appellierte
der Bischof ebenso wie Bohl an die mit der FDP regierende CDU, ihre christlichen Wurzeln
nicht zu vergessen. Der sächsische Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) hatte Ende
März die Einführung eines fünften offenen Sonntags für den Freistaat angekündigt.
Dieser soll als Stadtteilsonntag regional flexibel bestimmt werden. Einen Gesetzentwurf
stellte Morlok für den Sommer in Aussicht.