D/Afghanistan: Bewegende Trauerfeier für getötete Soldaten
Eine Woche nach dem
blutigen Karfreitag von Kundus haben hunderte deutsche Soldaten im niedersächsischen
Selsingen in einer bewegenden Trauerfeier Abschied von ihren drei gefallenen Kameraden
genommen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm an der Trauerfeier teil. Merkel
sagte bei der Zeremonie in der St.-Lamberti-Kirche, die drei getöteten Fallschirmjäger
seien für ihr Land gestorben. Die Kanzlerin räumte ein, dass sich der Afghanistan-Einsatz
schwieriger gestaltet als erwartet. Gleichzeitig machte sie klar, dass ein vorzeitiger
Rückzug kein Thema sei. Die Präsenz der Bundeskanzlerin an der Trauerfeier sei wichtig.
Das sagt im domradio-Interview der evangelische Militärdekan Hartwig von Schubert.
Fassungslos
in der Kirche
„Wir stehen erschüttert, tief traurig und so viele
auch fassungslos in dieser Kirche“, sagt Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU). Damit spricht er vor allem den Menschen in und um Selsingen aus
dem Herzen. Denn die Region pflegt seit mehr als 50 Jahren enge Verbindungen zu den
Soldaten der Kaserne, aus der die Toten kommen. In der Kirche überwiegt die Trauer,
als der katholische Militärdekan Hartmut Gremler betet: „Gott, wir können nicht
begreifen, was geschehen ist“. Sein evangelischer Kollege Armin Wenzel versucht
in seiner Traueransprache die Angehörigen zu trösten, die in den ersten Reihen neben
Merkel und zu Guttenberg sitzen. Fast wie verabredet fällt ein Sonnenstrahl durch
die Kirchenfenster, als er den Familien der toten Soldaten zuspricht: „Ihr könnt
vertrauen, dass sie bei Gott geborgen sind, wo Schmerzen ihr Ende haben. Der Tod hat
nicht das letzte Wort in unserem Leben. Das Leben bleibt der Sieger.“ (domradio/rv)