2010-04-08 11:25:34

Italien: Wollte Hitler das Grabtuch Jesu?


RealAudioMP3 Hitler schreckte wohl auch vor Jesus nicht zurück, zumindest nicht vor seinem Leinen. Das vermutet jetzt ein italienischer Historiker; bei seinen Thesen stützt er sich auf zeitgenössische Dokumente. Demnach habe der damalige Erzbischof von Turin, Kardinal Maurilio Fossati, Grund zu der Befürchtung gesehen, Adolf Hitler wolle das Turiner Grabtuch an sich bringen.

Die NS-Größen hätten bei Hitlers Italienbesuch 1938 „ungewöhnliche und hartnäckige“ Fragen nach dem legendären Leinen und seiner Aufbewahrung gestellt. Das gibt der Benediktiner-Historiker Andrea Davide Cardin in einem Interview mit der italienischen Zeitschrift „Diva e donna“ (Mittwoch) an. Die Verlegung der Reliquie in die süditalienische Benediktiner-Abtei Montevergine im Jahr 1939 sei zwar offiziell wegen einer befürchteten Bombardierung Turins erfolgt; das wahre Motiv könne aber gewesen sein, das Grabtuch dem Zugriff der Nazis zu entziehen, so Cardin, der Direktor der Staatlichen Bibliothek Montevergine ist. Der Vatikan und das damals in Italien regierende Königshaus Savoyen seien durch das merkwürdige Interesse der Deutschen alarmiert gewesen. So sei das Leinen mit dem rätselhaften Abbild eines Gekreuzigten unter Vermittlung von Giovanni Battista Montini, dem späteren Papst Paul VI., schließlich in einer Geheimaktion über Rom nach Montevergine gebracht und dort in einem Choraltar versteckt worden. Erst nach dem Ende der Monarchie in Italien gelangte das Grabtuch am 29. Oktober 1946 zurück nach Turin.

Das 4,36 Meter lange und 1,10 Meter breite Leinentuch, das von Gläubigen als Grabtuch Jesu verehrt wird, ist nach zehn Jahren in Kürze erstmals wieder zu sehen: Vom 10. April bis 23. Mai in Turin. Auch Papst Benedikt XVI. wird am 2. Mai als Pilger zu der Reliquie reisen.

(pm/domradio 08.04.2010 pr)







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