„Viva Chile!“ Mit
diesen Worten ist die Nummer Zwei des Vatikans in Chile eingetroffen. Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone soll dort den Opfern des jüngsten Erdbebens die Solidarität des Papstes
ausdrücken; er bleibt bis nächsten Mittwoch. Seinen ersten Termin hatte der Kardinal
an diesem Mittwoch im Präsidentenpalast. Doch fast noch wichtiger ist wohl die Überreichung
der Papstgabe an die chilenische Kirche: Ein Marienbild, das im Anschluss durch das
ganze Land reisen soll und auch bei der auch bei den 200-Jahr-Feiern Chiles eine Rolle
spielen soll. Stefan von Kempis weiß mehr.
Venezuela, Mexiko, Kolumbien – das
sind Länder, die mit Chile zusammen in diesem Jahr zwei Jahrhunderte Unabhängigkeit
feiern: bicentenario. Die Haupt-Feiern in Santiago sind für den 25. Mai vorgesehen.
Chiles Kirche bereitet das auf ihre Weise vor:
„Das Bild Mariens wird zusammen
mit einem Evangeliar, das uns der Papst ebenfalls schenkt, von Santiago aus sofort
an zwei oder drei Orte gebracht, die vom Erdbeben am meisten betroffen wurden“, sagt
Cristian Prescht. Er ist der Chile-Koordinator der „mision continental“. „Es kommt
u.a. auf eine Insel, die nach dem Beben einen furchtbaren Tsunami erlebt hat. Und
im Anschluß daran geht das Marienbild dann auf eine nationale Wallfahrt von Süd nach
Nord – überallhin, wo es die Ortskirche wünscht. Dabei wird immer für Chile gebetet
werden. Und wir werden immer wieder um einen Tisch sitzen und gemeinsam aus diesem
Evangeliar lesen – damit wir uns bei dieser Wallfahrt nicht nur ins Marienbild verlieben,
sondern auch das Wort Gottes in die Praxis umsetzen!“
Bertone erzählt, der
Papst habe ihm noch am Ostersonntag viele Grüße an Kirche und Volk in Chile aufgetragen.
„Die
Feiern zu zweihundert Jahren Bestehen des chilenischen Staates werden sicher eine
gute Gelegenheit, die fundamentalen Werte dieses Landes und seiner Bevölkerung neu
herauszuarbeiten. Viele dieser Werte sind in diesem Moment des Schmerzes deutlich
geworden.“