Das amerikanische Magazin „The New York Times“ hat sich bei seinen Anschuldigungen
gegen Papst Benedikt XVI. möglicherweise auf mangelhafte Quellen berufen. Das geht
aus einem Artikel der italienischen Zeitung „Il Foglio“ von diesem Dienstag hervor.
Das New Yorker Magazin habe sich auf eine computergestütze Übersetzung einer wichtigen
Vatikanerklärung zum Fall Murphy verlassen, heißt es darin. Ein Übersetzungsfehler
habe letztlich zu den Vorwürfen gegen Benedikt XVI. geführt, schreibt der Journalist
Paolo Rodari. In dem Artikel der Journalistin Laurie Goodstein von der „New York Times“
würden zwar eine italienische und englische Version des entsprechenden Vatikanschreibens
angegeben, so „Il Foglio“. Die englische Übersetzung sei aber eine „grob entstellte“
Übersetzung der italienischen Originalversion, heißt es weiter. Jedoch stützten sich
die Vorwürfe gegen den jetzigen Papst und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone
auf eben diese „schlechte“ Übersetzung, so „Il Foglio“ weiter. „Bei einer korrekten
Sichtung der Quelle ist eine solche Schlussfolgerung gar nicht möglich“, so Rodari.