2010-04-06 13:32:31

Kolumbien: Kirche setzt weiter auf Verhandlungen mit FARC


In dem Konflikt zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation FARC setzt die Kirche des Landes weiter auf Vermittlung. In einem Interview mit der Tageszeitung „El Tiempo“ distanzierte sich der emeritierte kolumbianische Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos von der offiziellen Sprachregelung der staatlichen Behörden: „Wir können nicht sagen, dass die gesamte Guerilla in den Drogenhandel verstrickt ist“, so Hoyos. Die konservative Regierung von Präsident Alvaro Uribe bezeichnet die FARC stets als „Drogenterroristen“. In den USA und der Europäischen Union wird die FARC als Terrororganisation eingestuft. Die Situation in Kolumbien sei mit der eines Bürgerkrieges vergleichbar, dennoch müsse man politische Auswege aus der Krise finden, betonte Hoyos weiter. Die katholische Kirche in Kolumbien hatte in der vergangenen Woche maßgeblichen Anteil an einer erfolgreichen humanitären Aktion, bei
der zwei langjährige FARC-Geiseln frei kamen. Zugleich nahm Hoyos Stellung zu seinen Kontakten mit Rebellenführer Alfonso Cano von der FARC. Er habe den ranghohen Vertreter der Rebellenorganisation mehrmals getroffen: „In den Bergen, auf Flughäfen, einmal in Cartagena und einmal in Mexiko. Wir kennen uns und ich habe sehr deutliche Worte gefunden. Ich kann nicht sagen, dass er nicht auch gute Absichten verfolgt.“ Zudem bestätigte der in Medellin geborene Hoyos, in der Vergangenheit mehrfach Besuch von FARC-Vertretern empfangen zu haben. Die Zeitung „El Tiempo“ zitiert ihn mit den Worten: „Einige haben mich in meiner Kapelle in Rom aufgesucht. Es gibt keinen Grund das zu verheimlichen.“

(kna 06.04.2010 vp)







All the contents on this site are copyrighted ©.