Australiens Oppositionsführer Tony Abbott beruft sich in seiner harten Haltung gegen
Asylbewerber auf das Neue Testament. Das berichteten australische Medien von diesem
Dienstag unter Berufung auf ein Interview Abbotts mit dem Fernsehsender ABC. „Jesus
hat auch nicht einfach zu jedem Ja gesagt“, zitiert die Tageszeitung „Herald Sun“
den Politiker. „Die Vorstellung, dass Jesus jedem Menschen, der nach Australien will,
gesagt hätte ’Prima, die Tür steht offen’, ist nicht unbedingt richtig“, so der überzeugte
Katholik. Weiter fügte er hinzu: „Man darf nicht vergessen, dass Jesus auch die Händler
aus dem Tempel vertrieben hat.“ Kirchenvertreter hatten Abbott daraufhin scharf kritisiert.
Der Präsident der evangelikalen Uniting Church, der drittgrößten christlichen Religionsgemeinschaft
des Landes, Alistair Macrae, verurteilte Abbotts Asylpolitik als „extrem“. - Abbott
wirft dem amtierenden Premierminister Kevin Rudd einen zu laschen Umgang mit Asylbewerbern
und Bootsflüchtlingen vor. Vor wenigen Tagen kündigte er an, im Falle eines Sieges
bei den Parlamentswahlen in diesem Jahr mit aller Härte gegen Bootsflüchtlinge vorgehen
zu wollen.