Am Karfreitag wurden
drei deutsche Soldaten in Afghanistan getötet, die Särge der Toten sind gestern zurück
nach Deutschland gebracht worden. Heute nun bewertet der Bundesverteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg das Geschehen. In einem Statement weist er auf die Perfidie
des Anschlages hin.
„Es war Karfreitag und es scheint nicht ganz zufällig
auch der Karfreitag für einen auch in seiner Komplexität bemerkenswerten Anschlag
gewählt worden zu sein. Ich darf das Ganze als seitens derjenigen, die das durchgeführt
haben, als eine Verhöhnung nicht nur fremder Kulturen, sondern auch ihrer eigenen
Kultur sehen angesichts dessen,was man auch als Rückmeldung aus Afghanistan erfahren
hat.“
In seinem Statement nimmt Guttenberg dann das Wort in den Mund, dass
bislang vermieden wurde: Krieg.
„Die Perfidie dieses Anschlags aber gleichzeitig
auch die Komplexität macht die Realitäten in Afghanistan deutlich und – auch wenn
es nicht jedem gefällt – so kann man angesichts dessen, was sich in Afghanistan abspielt,
durchaus umgangssprachlich – ich betone umgangssprachlich – von Krieg reden.“
Wieder
spricht der Minister von Gefallenen und davon, dass der deutsche Einsatz dort einen
Sinn habe. Von seinem Vor-Vorgänger im Amt ist der Satz noch im Gedächtniss, die Sicherheit
Deutschlands würde auch am Hindukusch verteidigt. Dieser Einschätzung schloss sich
von Guttenberg in gewisser Weise an. Er erklärte in seinem Statement, warum der Einsatz
dort so wichtig ist:
„Unsere Soldaten stehen vor Ort nicht umsonst. Unsere
Soldaten werden auch nicht umsonst verwundet oder fallen nicht umsonst. Sie sind im
Einsatz für die Sicherheit einer Region, deren Destabilisierung auch unmittelbare
Auswirkungen hätte für große Teile dieser Welt. Wir reden hier nicht nur von Afghanistan
sondern darüber, dass ein implodierendes, ein sich selbst überlassenes Afghanistan
die entsprechenden Wirkungen auf den nuklear bewaffneten Nachbarn haben könnten, auf
den benachbarten Iran, auf Zentralasien und allein das macht die Sinnhaftigkeit auch
eines Einsatzes deutlich, der realistische Zielsetzungen hat, die wir ja korrigiert
haben, aber die wir so korrigiert haben, das wir nicht mehr nur Traumbilder zu erreichen
sucht, sondern Zielmarken, die auch erfüllbar sind und die wollen wir erfüllen.“