Die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ hat die Missbrauchsdebatte als „grobe Propaganda
gegen den Papst und die Katholiken“ bezeichnet. In einem Artikel der aktuellen Sonntagsausgabe
sammelt das Blatt Solidaritätsbekundungen gegen die „verleumderischen Angriffe und
die Diffamierungskampagne, die um das Drama der Fälle sexuellen Missbrauchs herumkonstruiert
wurden“, wie es wörtlich heißt. Bischöfe aus aller Welt hätten Benedikt XVI. ein resolutes
Handeln“ bei der Aufklärung von Sexualdelikten und deren Prävention attestiert. Zugleich
verwies die Zeitung auf das „schmerzliche Eingeständnis“ früherer Vergehen. Dies zeige,
dass „kein Einschüchterungsversuch von der Pflicht ablenken kann, Klarheit zu schaffen“.
Der Osservatore zitiert in dem Beitrag Predigten und Stellungnahmen von mehreren Kardinälen
aus Europa und Lateinamerika. Dazu zählen der Pariser Oberhirte André Vingt-Trois,
Kardinal Antonio Mario Rouco Varela aus Madrid, der Schotte Keith O’Brien sowie die
Kardinäle Norberto Rivera Carrera aus Mexiko-Stadt und Francisco Javier Errazuriz
Ossa aus Santiago de Chile. (or 04.04.2010 vp)